Thematische Filmveranstaltungen
Seit einigen Jahren führen wir in Kooperation mit dem Sondershäuser Kino Cinema64 thematische Filmvorführungen durch. Filme spielen eine wichtige Rolle für die Vermittlung von geschichtlichen Ereignissen, aber auch aktuellen Themen. Sie verbinden die Wissensvermittlung mit emotionalen Elementen. Filme brechen allgemeine Ereignisse auf eine individuelle emotionale Ebene herunter und befördern so eine stärke und vor allem empathische Auseinandersetzung. Daher wollen wir über das Medium Film eine Auseinandersetzung mit den Folgen von menschenverachtenden Ideologien, Hass, Gewalt, Rechtsextremismus, Antisemitismus, Diktatur und Krieg erzielen. Des Weiteren werden für die Filmvorführungen vorwiegend bewusst Gedenktage oder besondere Anlässe, wie beispielsweise die Interkulturelle Woche, ausgewählt, um deren Hintergründe zu thematisieren.
Durch den freien Eintritt soll eine breite Bevölkerungsgruppe angesprochen werden. Zudem werden gezielt Schulklassen und Träger von Jugendhilfemaßnahmen zu den Veranstaltungen eingeladen.
Filmvorführungen im Jahr 2023
Auf Grund der positiven Resonanz im Jahr 2022 setzen wir dieses Veranstaltungsformat fort.
08.03.2023 | Internationaler Frauentag
Ein Datum, an dem bereits seit mehr als einhundert Jahren weltweit die Gleichstellung von Frauen sowie Frauenrechte thematisiert werden, ist der 8. März. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen im Kampf um die Gleichberechtigung, die Anerkennung des Wahlrechtes für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen. Der inzwischen in rund zwanzig Staaten als gesetzlicher Feiertag geltende Tag soll zum einen die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern; denn durch das Frauenwahlrecht und ein wachsendes Bewusstsein in der Gesellschaft für Gleichstellungsthemen hat sich vieles zum Positiven gewendet. Zum anderen will er die Aufmerksamkeit auf bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten richten und dazu ermutigen, sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und Gewalt gegen Frauen anzuprangern. Aus diesem Grund haben wir im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie am 08.03.23 zwei Sondervorstellungen des Films "She Said" organisiert.
Hintergrund dieses Filmdramas von Maria Schrader ist der 2017 veröffentlichte Bericht und das zwei Jahre später erschienene Buch über einen der wohl mächtigsten Hollywood-Produzenten der letzten Dekaden: Harvey Weinstein. Dieser hat jahrzehntelang Frauen angegriffen und sexuell belästigt. Dank des Mutes einiger Fragen, ihre Erfahrungen öffentlich mitzuteilen, und der Beharrlichkeit zweier Journalistinnen, die gegen Führungskräfte, Unternehmen und Anwälte ankämpfen mussten, die alle unter Weinsteins Einfluss standen, wurde das Schweigen über die sexuellen Übergriffe in Hollywood gebrochen und die #MeToo-Bewegung ins Leben gerufen.
27.01.2023 | Holocaust-Gedenktag
Am 27. Januar 1945 haben Soldaten der Roten Armee die Konzentrationslager von Auschwitz befreit. Zu dieser Zeit waren die deutschen Wachmannschaften, fast alle Angehörige der Lager-SS, auch Totenkopf-SS genannt, bereits geflohen. Sie hinterließen, neben den teils notdürftig gesprengten Vernichtungsanlagen und Lagergebäuden, Stacheldraht und Elektrozäunen unzählige Massengräber und Tote - Verhungerte, Erschlagene, Erschossene... Mehr als eine Million Menschen wurden in Auschwitz seit März 1942 ermordet oder haben durch Krankeiten, Kälte, Folter oder auch Unterernährung den grausamen Tod gefunden. Wer versuchte zu fliehen oder Widerstand leistete wurde erschossen. Der Name Auschwitz steht wie kein anderer für die Verbrechen der Nationalsozialisten an den europäischen Juden. Der 27. Januar wurde deshalb im Jahr 2005 von den Vereinten Nationen zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt.
Anlässlich dieses Gedenktages haben wir zur Filmvorführung "Ein Sack vol Murmeln" ins Cinema64 in Sondershausen eingeladen. Der Film handelt von zwei jüdischen Brüdern, die 1941 aus dem besetzten Paris allein ohne ihre Eltern fliehen, um einer Deportation ins Konzentrationslager zu entgehen - und nur eins zu können: zu überleben.
Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman (original: „Un sac de billes“) des französischen Autors Joseph Joffo. Autobiografisch erzählt Joffo darin von der wahren Begebenheit seines jungen Lebens.
Filmvorführungen im Jahr 2022
Nach über zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnten wir erstmalig im Mai 2022 wieder eine Filmvorführung in Kooperation mit dem Cinema64 in Sondershausen durchführen.
27. Dezember 2022 | Weihnachtsfilm für Kinder und Familien
Am 27.12.2022 wurde der Film „Wunder einer Winternacht“ gezeigt. Der Film erzählt von dem Leben des Waisenjungen Nikolas vor hunderten von Jahren, der nach dem Tod seiner Eltern und Schwester darauf angewiesen ist, bei fremden Familien in seinem Heimatdorf in Lappland unterzukommen. Für ihre Großzügigkeit bedankt sich der Junge jedes Jahr zur Weihnachtszeit mit selbstgeschnitzten Holztieren, auch noch als er vom grimmigen Tischler Iisakki in die Lehre genommen wird.
Diese stimmungsvolle finnische Produktion erzählt von der Entstehung einer der schönsten Traditionen - dem selbstlosen Schenken und Freude bereiten. Dieser Film hat von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten.
09.11.2022 | Jahrestag der Novemberpogrome
Der Film „Die Wannseekonferenz" stellt dar, wie eine kleine Gruppe hochrangiger Vertreter des deutschen NS-Regimes zu einer Besprechung zusammenkommen - ob ihrer Tragweite und Folgen die furchtbarsten Konferenz der Menschheitsgeschichte. Zugegen sind fünfzehn führende Männer der SS, der NSDAP sowie der Ministerialbürokratie. Eingeladen wurden sie von Reinhard Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei und des SD, zu einer "Besprechung mit anschließendem Frühstück". Das ausschließliche Thema der etwa 90-minütigen Besprechung ist die sogenannte "Endlösung der Judenfrage“, womit die bürokratisch streng durchgeplante Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden Europas gemeint ist. Dieser Konferenz ging bereits am 31. Juli 1941 ein Geheimtreffen von Hermann Göring mit Heydrich voraus, welches sich mit der Gesamtorganisation der „Endlösung der Judenfrage" befasste. Heydrich wurde von Göring zur Umsetzung dieses mörderischen Planes beauftragt. Ein fiktionalisierter Film anlässlich des 80. Jahrestages des historischen Ereignisses, basierend auf dem damals von Adolf Eichmann verfassten Besprechungsprotokoll.
02.10.2022 | Interkulturelle Woche | Komödie "Freibad"
Im Rahmen der Interkulturellen Woche haben wir uns für die Präsentation des aktuellen Films "Freibad", einer Komödie von Doris Dörrie entschieden. Hier treffen - im einzigen Frauenfreibad Deutschlands - Frauen unterschiedlichen Alters ´oben ohne´, im Bikini, Badeanzug und Burkini aufeinander. Die verschiedensten Kulturkreise und deren Regeln führen immer wieder zu Reibereien, die die überforderte Bademeisterin nicht so ganz im Griff hat. Als dann noch eine Gruppe komplett verhüllter Frauen das Bad für sich entdeckt, fliegen buchstäblich die Fetzen...
08.05.2022 | Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus
Anlässlich des Gedenktages der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai haben wir die Verfilmung des Romans "Der Pfad - Flucht in die Freiheit" von Rüdiger Bertram präsentiert. Im MIttelpunkt der Verfilmung steht Rolf, ein 12jähriger Junge aus berlin, der mit seinen Eltern Ende der 30iger Jahr nach Paris fliehen muss. Sein Vater, ein Journalist, ist ein bekannter Nazi-Gegner. Die Mutter reist zunächst allein nach New York. Als die deutschen Truppen in Frankreich einfallen, fliehen Vater und Sohn nach Marseille. Hier beginnt die Verfilmung. Von Südfrankreich aus wollen die Beiden nach Spanien fliehen und dann weiter nach Lissabon, um von dort aus ein Schiff in die USA zu erreichen. Doch Rolfs Vater wird unterwegs verhaftet...
Filmvorführungen im Jahr 2020 und 2019
21.03.2020 | Internationaler Tag gegen Rassismus
[Die Veranstaltung musste leider ersatzlos entfallen.]
"Green Book" von Peter Farrelly erzählt die wahre Geschichte des schwarzen Pianisten Dr. Don Shirley, der sich 1962 von dem Italoamerikaner Tony Lip für eine zweimonatige Konzerttournee in die Südstaaten chauffieren ließ. Trotz seines Status als Bühnenstar war er auf das grüne Heftchen" Negro Motorist Green Book" angewiesen. Dieses war bis 1964 ein unverzichtbarer ´Wegweiser´ für Afroamerikaner auf Reisen durch die Südstaaten der USA, da es die wenigen Hotels, Restaurants und Tankstellen auflistete, die für Schwarze zugänglich waren. Während der gemeinsamen Zeit entwickelt sich langsam eine Freundschaft zwischen den beiden sehr gegensätzlichen Männern...
24.01. + 27.01.2020 | Holocaust-Gedenktag
Caroline Links Verfilmung des Romans "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" ist die Geschichte einer jungen Familie, die vor der Naziherrschaft flieht. Im Februar 1933 verlässt der Vater des neunjährigen Mädchens Anna, ein jüdischer Publizist, über Nacht Berlin, um seiner Verhaftung durch die Nazis zu entgehen. Anna, ihre Mutter und ihr Bruder folgen dem Vater bald in die Schweiz. Von dort geht es nach Paris und schließlich nach London...
Der Film ist eine Adaption des 1973 erschienenen autobiographischen Romans von Judith Kerr. Ihr Vater, Alfred Kerr, war ein angesehener Schriftsteller, Journalist und Theaterkritiker, der sich offen gegen die Nationalsozialisten ausgesprochen hat. Ihre Mutter, Julia Kerr, war eine Pianistin und Komponistin.
28.11.2019 | Deutschstunde
Der Regisseur Christian Schwochow wagt sich 50 Jahre nach dem Erscheinen des gleichnamigen Romans von Siegfried Lenz an den Stoff über einen Jungen, der sich zwischen Pflichtgefühl und individueller Verantwortung entscheiden muss.
Das aufwühlende Drama beginnt mit der Geschichte des Jugendlichen Siggy in einem Erziehungsheim der Nachkriegszeit. Er soll einen Aufsatz schreiben über das Thema "Die Freuden der Pflicht". Anfangs fällt es ihm schwer, seine Gedanken in Worte zu fassen... doch dann beginnt er zu schreiben... von seinen Erinnerung an seine Kindheit.
16.09.2019 | 40. Jahrestag der Flucht aus der DDR
Die Familien Strelzyk und Wetzel leben in der DDR und wollen weg. Die Familien starten einen Fluchtversuch mit einem Heißluftballon. Doch dieser scheitert, der Ballon stürzt kurz vor der innerdeutschen Grenze ab. Doch wie ein Wunder bleibt der Fluchtversuch unentdeckt... und die Familien arbeiten fieberhaft an einem neuen Ballon. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn mittlerweile ist ihnen die Stasi auf die Schliche gekommen.
Regisseur Michael Bully Herbig hat in diesem Film die wahre Geschichte zweier Familien, denen in der Nacht am 16. September 1979 diese spektakuläre Flucht aus der Nähe von Pösneck ins nahe gelegene Bayern gelungen ist, auf spannende Art und Weise verarbeitet. Noch nie zuvor war es DDR-Bürgern gelungen, mit einem selbst gebauten Flugobjekt in die Bundesrepublik zu fliehen...
03.03.2019 | 25 Jahre nach dem deutschen Kinostart
Steven Spielbergs bewegendes Holocaust-Drama wurde 25 Jahre nach seiner Premiere in den Kinos von Universal Pictures technisch überarbeitet und neu in die Kinos gebracht. Grundlage des Films ist die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte Oskar Schindlers, der während des 2. Weltkrieges versucht, sich in Krakau eine Existenz aufzubauen und dafür aus finanziellen Gründen Juden beschäftigt. Als die Brutalität der Nazis und des Holocaust die Stadt Krakau erreicht, riskiert er nicht nur sein Vermögen, um "seine" Arbeiter vor der Deportation und damit dem Tod zu bewahren...
Die Lehren des Films sind laut Spielberg hochaktuell und die wahren Ausmaße der Tragödie des Holocaust dürften nie in Vergessenheit geraten.
27.01.2019 | Holocaust-Gedenktag
Im Jahr 1961 fand in Jerusalem wohl einer der spektakulärsten und bedeutungsschwersten Prozesse der Nachkriegszeit statt: der Prozess gegen den NS-Verbrecher Adolf Eichmann.
Über das Gerichtsverfahren wurde täglich in 37 Ländern im Fernsehen berichtet - vier Monate lang. Tag für Tag teilten Überlebende ihr schockierendes Vermächtnis einem weltweiten Publikum mit. Und Tag für Tag irritierte der Angeklagte Eichmann durch seinen offenkundigen Mangel an Reue.
Der Film erzält die Geschichte des amerikanischen Filmteams um Prozent Milton Fruchtman und Regisseur Leo Hurwitz, das nach Jerusalem aufbrach, um die Welt an diesem Ereignis teilhaben zu lassen...
Filmvorführungen im Jahr 2018
Auf Grund der hohen Resonanz auf die Vorstellung des Films "Aus dem Nichts" am 21.03.18 - sicher wegen der hohen Präsenz und Aktualität - gab es eine weitere kostenfreie Vorführung am 17.04.18.
Das Drama erzählt von einer jungen Frau, deren Mann und ihr achtjähriger Sohn bei einem rechtsextremen Terroranschlag in Hamburg ermordet wurden. Der Regisseur Fatih Akin, selbst Sohn türkischer Einwanderer, verarbeitet im Film in fiktiver Form die Morde der rechtsextremen Terrorvereinigung "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU)...
Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2018 haben wir den Film "300 Worte Deutsch" gezeigt. Diese Komödie mit spielt mit den kulturellen Besonderheiten und Klischees bezüglich in Deutschland lebender Türken.
Der Vorsitzende und Hodscha einer türkischen Gemeinde in Köln hat aus der Türkei eine Reihe lediger Türkinnen einfliegen lassen, um alleinstehende männliche Mitglieder seiner Gemeinde mit Bräuten zu versorgen. Der Leiter der Ausländerbehörde in Köln, Dr. Ludwig Sarheimer, will die Türkinnen schnellstmöglich wieder ausweisen lassen, da keine der Damen der deutschen Sprache mächtig ist und die vorgelegten Zeugnisse über erfolgreich in der Türkei absolvierte Sprachtests gefälscht sind. Voraussetzung für eine Einreiseberechtigung ist das Beherrschen von 300 sowie das passive Verstehen von 650 Wörtern aus der deutschen Sprache...
Filmvorführungen im Jahr 2017 und 2016
8. Mai 2017
Veranstaltung in Erinnerung an den Tag der Befreiung und das Ende des Zweiten Weltkrieges
27. Januar 2016
"Der Staat gegen Fritz Bauer"
Veranstaltung in Erinnerung an den Holocaust-Gedenktag und die Befreiung des KZ Auschwitz
September 2016
"Willkommen auf Deutsch"
"Monsieur Claude und seine Töchter"
Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Woche im Kyffhäuserkreis